Quo vadis Chemiebranche
In den vergangenen Jahren hat die chemische Industrie Höhen und Tiefen erlebt – unabhängig davon, ob es sich um Anlagen für Basis-, Petro- oder Spezialchemikalien handelt.
Die Welle neuer Kapazitäten, die bis letztes Jahr in der Petrochemie entstanden ist, hat den durchschnittlichen Auslastungsgrad auf 80 % gesenkt, was für die meisten Anlagen der Spezialchemie günstig, für die großen Anlagen und Cracker der Petrochemie jedoch unbefriedigend ist. Dies ist der niedrigste Auslastungsgrad seit 2010. Darüber hinaus werden die erheblichen Steigerungen der Energiekosten sowie die steigenden Kosten für CO2-Emissionen und Emissionszertifikate die Branche in vielen Bereichen weiter herausfordern.
Um dies zu kompensieren, wird in Zukunft nicht nur die Überprüfung des strategischen Portfolios fortgesetzt, sondern auch Kostensenkungsmaßnahmen und optimierte Umrüstungen in Raffinerien sowie ein strengerer Umgang mit Emissionen, um die Umweltkosten zu mindern. Darüber hinaus wird sich eine Umstellung der Rohstoffe, der Energieversorgung und des Recyclings von Produkten nicht nur langfristig auf den Betrieb auswirken.
Dies wird wo immer möglich weitere Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und damit zur Reduzierung des Greenhouse Warming Potentials (GWP, Treibhausgaspotential) auslösen. Auch bei der Instandhaltung von Anlagen und bei Turnarounds wird die Nachfrage nach flexiblen Dienstleistungen steigen, um Emissionen zu erfassen und zu reduzieren. Dies ist eine wichtige Aufgabe in Europa und noch mehr in MENA und Asien, wo große Kapazitäten unter hohen Emissionen leiden.