Das Jahrzehnt der ständigen Bemühungen um Nachhaltigkeit

Seit 1990 hat die chemische Industrie der EU ihre gesamten Treibhausgasemissionen (Greenhousegas emissions, GHG) von 325 Millionen Tonnen CO2-Equivalent auf 135 Millionen Tonnen reduziert – eine große Veränderung! Dieser Wandel wurde von vielen Maßnahmen und Investitionen in Infrastruktur, Produkte, Sicherheit und Aufzeichnung begleitet. Seit 2015 sind die Effekte der Reduzierung jedoch abgeflacht.
Seit 2018 hat die Diskussion E-Mobilität als Lösung zur Reduzierung der Schadstoffbelastung durch fossile Motoren deutlich an Fahrt aufgenommen. Sie hatte bereits Auswirkungen auf die Aufstellung vieler Chemieunternehmen, nicht nur im Bereich der Petrochemie. Dies wird auch weiterhin anhalten. Kleine und große Chemieunternehmen werden mehr denn je um die Akzeptanz in der Gesellschaft kämpfen und sollen Produktlösungen für die Probleme von heute, morgen und übermorgen anbieten. Ein Mangel an Nachhaltigkeit wird zu einer Lücke in der Wettbewerbsfähigkeit und damit im Wert der Unternehmen führen.
Die Kreislaufwirtschaft wurde zum Symbol für weitere Emissionsreduzierungen und verbesserte Technologien in der gesamten Wertschöpfungskette. Der zirkuläre Übergang für Chemieunternehmen beruht auf einem internen Wandel, der mit einer soliden Strategie und mit klaren Zielen beginnt, gefolgt von der Entscheidung über ein Portfolio spezifischer zirkulärer Initiativen.
Die Auswahl der Initiativen sollte immer auf der Grundlage einer gründlichen Analyse der aktuellen Situation des Unternehmens getroffen werden. Die Reduzierung von Treibhausgasemissionen in jedem Prozessschritt – sei es in der Produktion, der Technik oder der Wartung – ist der Schlüssel. Es geht nicht mehr um die „Big Bang“-Lösung, sondern vielmehr um eine Reihe kleiner Schritte in all diesen Bereichen, die unternommen werden müssen, um die Treibhausgasemissionen auf ein viel niedrigeres Niveau zu senken und bis 2050 „net zero“ zu erreichen.
Wir befinden uns in einem Jahrzehnt des ständigen Wandels, der auf die Chemie- und Industrieunternehmen zukommt – nicht nur in der EU, sondern weltweit.